What are those?

Memes, was ist das? Bei der jungen Generation sind sie beliebt und weit verbreitet, doch Eltern und Großeltern lassen sie meist planlos zurück: Memes (sprich: „Miiims“). Doch was genau steckt eigentlich hinter den skurrilen Internetbildchen?

Memes per Definition
Was ist damit gememet?
Ein Jahr­hundert­phänomeme
Sehen wir’s mal als Internet­ding

Memes per Definition

Memes per Definition

Memes sind Inhalte aus verschiedenen Medien, die isoliert von ihrem eigentlichen Kontext genutzt und verbreitet werden. Vor allem in Zeiten von Social Media ist die Verbreitung auf Medien wie Instagram, Twitter und TikTok zu erkennen. Webseiten wie „9gag“ und „reddit“ haben sich auf die Verbreitung von Memes spezialisiert und bieten eine vielfältige und große Auswahl an Memes verschiedenster Formen an. Das Wort „Meme“ stammt von „mimema“ aus dem altgriechischen ab und bedeutet übersetzt „nachahmen“ oder „imitieren“.

Was ist damit gememet?

Was ist damit gememet?

Memes sind also Medieninhalte wie z. B. Bilder, die im Internet kursieren und lustig sein sollen. Typische Memes bestehen aus einem kurzen Einleitungstext, einem Bild und der Pointe. Diese Art von Meme wird „Image Macro“ genannt und ist im Beispiel zu sehen. Die Pointen reichen von einfachen bis hin zu schwarzem Humor, der bewusst gegen gesellschaftliche Normen oder politische Korrektheit verstoßen kann. Behandelt werden Themen aus allen Bereichen: Alltag, aktuelles Zeitgeschehen, Filme, Serien, witzige Fotografien oder auffällige Töne.

Wenn Memer Medieninhalte mit besonders kritischem Humor oder skurrilen Inhalt kreieren, werden diese Memes als „Dank Memes“ bezeichnet. Bei der Veröffentlichung von Memes geht es Vor allem um eins: Kurze Spaßmomente verbreiten, die so viele Menschen wie möglich erreichen.

Hierbei ist zu beachten, dass Memes besonders effektiv sind, wenn sie für den Betrachtenden relatable sind, er sich also irgendwie mit dem im Meme dargestellten Sachverhalt in Verbindung bringen kann. So sind zum Beispiel Insiderwitze zu verschiedensten Serien und Filmen oder in bestimmten Gesellschaftsgruppen typisch.

Erstes Meme von ca. 1920
Comic von 1921

Ein Jahr­hundert­phänomeme

Er sorgte bei seiner Entdeckung für einige Aufregung, der vermeintlich erste Vertreter des Expectations - vs - Reality - Memeformats (Erwartung / Realität) : Ein Comic von 1921 über die Ärgernisse des Fotografiertwerdens mit Blitz.

Heute noch überraschend relatable ist er allemal. Zum Meme braucht es jedoch mehr. Es muss verbreitet und immer wieder neu erfunden worden sein. Und das trifft zu. Es gibt unzählige Comics mit der gleichen Prämisse, ständig kommen neue hinzu, und seit seiner Wiederentdeckung erhielt auch der Comic selbst die ein oder andere Abwandlung. Sogar, wenn man ihn separat im Kontext seiner Zeit betrachtet, um festzustellen, ob er damals schon ein Meme war, erfüllt er die Anforderungen. Er ist nämlich gar nicht der erste Vertreter des Expectations - vs - Reality - Memeformats. Es gibt mindestens einen Vorgänger, der mindestens ein Jahr älter ist – womit sich die Grundidee fortgesetzt hätte. Auch das „noch erstere“ Meme übers arrangierte Dating aus dem Wisconsin Octopus Magazine besitzt eine gewisse Aktualität.

Auf jeden Fall ist es amüsant, das sich manche Dinge wohl wirklich niemals ändern. (In diesem Zusammenhang auch wissenswert, wenn auch irrelevant zur Meme-Thematik: Schon gewusst, dass in Pompeii antike römische Inschriften existieren mit Aussagen wie „Flavius war hier “ ? *Ancient Aliens Meme* „Die Menschheit ...“)

Erstes Meme von ca. 1920 und Comic (1921)

Sehen wir’s mal als Internet­ding

Während Memes per Definition nicht mal unbedingt digital sein müssen, gelten sie doch oft als Internetphänomen. Mit dem Internet wurde es einfach viel leichter, Ideengut schnell und weit zu verbreiten, daher ist der Gedanke nicht ganz unberechtigt.

Als erstes Internetmeme gilt Godwin’s Law von 1990. Es findet bis heute Anwendung in der Online-Diskussionskultur. Ihm folgt direkt aus der Kettenbriefhölle von 1996 das Dancing Baby bzw. Baby Cha Cha. Die 3D-Animation eines Babys, das zu „Hooked on a Feeling“ tanzt, fing als virale Erscheinung an und ist längst zum Meme geworden. Schon ein Jahr nach seinem Auftauchen im E-Mail-Anhang hatte es das GIF ins Fernsehen geschafft ( in die Serie  „Alles McBeal“ ) , ein weiteres Jahr später flimmerten die Dancing Water Babies in einer Evian-Werbung über die Röhrenbildschirme.

Spätestens 2000, als die Simpsons mit Dancing Jesus aufwarteten, der die Bewegungen von Baby Cha Cha nachtanzt, muss man von einem Meme sprechen. Seither hat vor allem Evian mit immer neuen Werbespots dafür gesorgt, dass das Dancing Baby nicht zur Ruhe kommt. So gab es 2009 die Roller Skating Babies und gleich darauf die „Baby & Me“- Kampagne, in deren Spots Leute mit ihren Baby-Spiegelbildern tanzen. Diese gipfelte 2014 in einer Spiderman-Version. Neben allem Werberummel hat das Dancing Baby über die Jahre hunderte neue Moves gelernt, von Gangnam Style bis Kung Fu.

Godwin’s Law von 1990
Dancing Baby GIF von 1996

Dancing Baby: Varianten und Beispiele

Hier tanzt das Dancing Baby den Gangnam-Style.

Das Dancing Baby ist als eines der ersten viral gegangenen Videos zu betrachten. Seine Verbreitung ist so groß, dass es auch heutzutage noch von vielen Memern genutzt wird.

Eine der ersten Evian-Werbungen stammt von 1998 und zeigt die Dancing Water Babies.

Die „Evian Roller Babies“ von 2009 wurden sogar von den London International Awards mit Gold für die besten visuellen Effekte ausgezeichnet.

Die Mineralwassermarke Evian nutzt das Dancing Baby seit vielen Jahren zu Marketingzwecken.

Ein Highlight der nicht enden wollenden Karriere des Dancing Babys: Eine Dance-Session mit Spiderman, die ebenfalls im Rahmen der „Baby & Me“- Kampagne von Evian entstanden ist.

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